Leistungen: Dachbegrünung
Dachbegrünung ist ein besonders nachhaltiger und ästhetischer Teil der Dachdeckerarbeit, bei dem ein Dach mit Pflanzen bedeckt wird, um sowohl ökologische als auch funktionale Vorteile zu bieten. Beim Dachdecker geht es dabei nicht nur um das einfache Pflanzen von Gras oder Blumen auf dem Dach, sondern um eine sorgfältige Planung, Ausführung und Pflege, um sicherzustellen, dass das Dach langfristig funktioniert und schützt.
Die Aufgaben des Dachdeckers bei der Dachbegrünung:
1. Vorbereitung der Dachfläche
Dachabdichtung: Bevor eine Begrünung auf einem Dach installiert werden kann, sorgt der Dachdecker dafür, dass das Dach gut abgedichtet ist. Hierbei wird eine wasserdichte Schicht aufgebracht, oft in Form von Bitumenbahnen, EPDM-Folien oder Flüssigkunststoffen, die verhindern, dass Wasser in die Gebäudestruktur eindringt.
Dachränder und Übergänge abdichten: Auch die Ränder des Daches und Übergänge zu Wandanschlüssen werden sorgfältig abgedichtet, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
2. Verlegen eines Dränagesystems
- Um überschüssiges Wasser vom Dach abzuleiten, wird ein Dränagesystem eingebaut. Dieses System besteht aus verschiedenen Schichten, darunter:
- Drainageplatten oder -matten: Diese sorgen dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann.
- Filtervlies: Dieses verhindert, dass Erde oder Substrat in das Dränagesystem gelangen und das Abfließen des Wassers behindern.
3. Substrat und Pflanzenwahl
- Substrat: Der Dachdecker bringt eine spezielle Wachstumsfolie oder eine Substratschicht auf, die für die Pflanzen geeignet ist. Das Substrat sorgt dafür, dass die Pflanzen ausreichend Nährstoffe und Wasser bekommen, aber auch gut entwässert werden.
- Pflanzenwahl: Abhängig von der Art der Begrünung (z. B. extensiv oder intensiv) wählt der Dachdecker die passenden Pflanzen aus:
- Extensive Begrünung: Diese Art der Begrünung ist pflegeleicht und nutzt robuste, trockenheitsresistente Pflanzen wie Sedum, Moos oder Gräser. Sie ist besonders für Flachdächer oder Dächer mit geringer Tragfähigkeit geeignet.
- Intensive Begrünung: Hierbei handelt es sich um eine aufwendigere Begrünung mit höherem Pflegeaufwand, die auch Sträucher, kleine Bäume oder Blumen umfasst. Diese Art der Begrünung erfordert ein stärkeres Substrat und eine intensivere Pflege.
4. Wasserhaushalt und Bewässerung
In einigen Fällen installieren Dachdecker auch ein Bewässerungssystem, besonders bei intensiven Begrünungen oder in Regionen mit wenig Regen. Dies kann ein einfaches Tropfbewässerungssystem oder eine automatische Bewässerungslösung sein, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden.
5. Dachbegrünung mit Vegetationsteppichen
Manchmal wird auch ein Vegetationsteppich verwendet, das sind vorgefertigte Matten oder Platten, die bereits mit Pflanzen besetzt sind und dann auf das Dach verlegt werden. Diese Matten erleichtern die Begrünung und bieten eine schnellere und zuverlässige Bepflanzung.
6. Sicherheitsvorkehrungen und Zugang
Um die Sicherheit auf dem begrünten Dach zu gewährleisten, sorgt der Dachdecker dafür, dass Zugangsmöglichkeiten wie Dachluken oder Zugangstreppen installiert sind. Auch Dachgeländer oder Randabsicherungen können eingebaut werden, wenn das Dach als Nutzfläche (z. B. für einen Garten oder Terrasse) genutzt werden soll.
7. Wartung und Pflege
Einmal installiert, ist die Dachbegrünung nicht „selbstständig“. Besonders bei intensiven Begrünungen müssen die Pflanzen regelmäßig gepflegt werden. Hier kann der Dachdecker entweder selbst die regelmäßige Wartung durchführen oder dem Besitzer Tipps geben, wie man das Dach in gutem Zustand hält, z. B. durch Schneiden, Düngen oder Bewässern.
Arten der Dachbegrünung:
- Extensive Dachbegrünung:
- Geringer Pflegeaufwand
- Verwendung von niedrig wachsenden Pflanzen wie Sedum oder Moos
- Geeignet für Flachdächer oder Dächer mit geringer Tragfähigkeit
- Bietet eine Lebensraum für Insekten und trägt zur Reduzierung des Wärmeinsel-Effekts bei.
- Intensive Dachbegrünung:
- Höherer Pflegeaufwand
- Nutzung von größeren Pflanzen wie Sträuchern oder sogar Bäumen
- Eignet sich auch für Dachgärten oder Terrassen
- Kann als zusätzliche Grünfläche oder Freizeitbereich genutzt werden
- Vorteile der Dachbegrünung:
- Wärmedämmung: Die Pflanzen sorgen für eine zusätzliche Wärmedämmung, was im Sommer für eine kühlere Raumtemperatur sorgt und im Winter den Wärmeverlust reduziert.
- Regenschutz: Das Dach ist besser vor extremen Wetterbedingungen geschützt, und die Vegetation hilft, Regenwasser zu absorbieren und zu speichern, wodurch das Risiko von Überschwemmungen gesenkt wird.
- Langlebigkeit des Daches: Die Begrünung schützt das Dachmaterial vor UV-Strahlung und extremen Temperaturen, was die Lebensdauer des Daches verlängern kann.
- Biodiversität und Luftqualität: Dachbegrünungen fördern die Biodiversität und verbessern die Luftqualität, indem sie CO2 filtern und Sauerstoff produzieren.
Fazit:
Dachbegrünung ist eine anspruchsvolle und nachhaltige Technik, die sowohl ökologische als auch praktische Vorteile bietet. Der Dachdecker spielt eine zentrale Rolle bei der Planung, Ausführung und Pflege von begrünten Dächern und sorgt dafür, dass alle Systeme – von der Abdichtung über das Dränagesystem bis zur Bepflanzung – korrekt ausgeführt werden.